17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Spuren ihres Mülls
„Sehr interessant“, „hätte ich nicht gedacht“, „das war sehr kurzweilig“ – so oder so ähnlich lauteten die Kommentare der 17 Kolpingschwestern und -brüder, die sich am Freitag, 10. März 2023, auf den Weg von Xanten nach Kamp-Lintfort gemacht hatten, um das Abfallentsorgungszentrum (AEZ) Asdonkshof zu besichtigen. Dort landet seit 1997 der ganze Müll aus dem Kreis Wesel.
Nach der Anfahrt im strömenden Regen versprach uns Herr Wasserbauer, der die Führung übernommen hatte, dass es nicht mehr regnen werde, wenn sein Einführungsvortrag beendet wäre – er sollte Recht behalten.
Zunächst erklärte uns der kundige Gästeführer, der mittlerweile in Rente ist und früher im AEZ für den vorbeugenden Brandschutz verantwortlich war, alles Wissenswerte rund um das AEZ. Dort werden Hausmüll, Klärschlamm und Gewerbeabfälle verbrannt und in Fernwärme und Strom umgewandelt. Bioabfälle werden sortiert und binnen 3 Monaten zu Kompost verwandelt. „Der Abfallartenkatalog – also all das, was hier verbrannt werden darf, umfasst mehrere hundert Seiten. Alles, was wir nicht verbrennen dürfen, wird in andere Anlagen transportiert“, erklärte Herr Wasserbauer. Was am Ende übrig bleibt, landet auf der hauseigenen Deponie.
Auf jede Frage der Zuhörer, wusste er kompetent zu antworten. So erfuhren die Gäste aus Xanten, dass giftige Dioxine und Furane bei 1000 Grad vollständig verbrennen und keine Gefahr für die Umwelt mehr darstellen. Auch die Grenzwerte für Rauchgase werden deutlich unterschritten. Sämtliche Messwerte werden mehrmals täglich zur Überprüfung an die Bezirksregierung in Düsseldorf übertragen.
Nach gut 1 Stunde waren dann die ersten Informationen aufgenommen und es ging an die Besichtigung der eindrucksvollen Anlage. Von der Müllanlieferung, dem Transport vom Müllbunker in die Brennkammer mit einem riesigen Greifarm, über den Leitstand und die Messwarte, dem Dach der Anlage auf 46 Meter Höhe, einem Blick in die Brennkammer und der Schlackenaufbereitung zum Schluss gab es viel zu sehen und so mancher Meter wurde per Treppe oder Aufzug bewältigt.
Und Herr Wasserbauer sollte Recht behalten: Es hatte aufgehört zu regnen. Mittlerweile hatte dichtes Schneetreiben bei heftigem Wind eingesetzt, so dass die Sichtweite vom Dach der Anlage nicht sehr hoch war.
Nach gut 2,5 Stunden war man wieder im Warmen und konnte Warnweste und Helm zurückgeben. Organisator Rudi Felbert bedankte sich zum Schluss im Namen der Kolpingsfamilie mit einer Flasche Spätburgunder bei Herrn Wasserbauer für die vielen interessanten Informationen und die kurzweilige Führung. Fazit: Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst und sollte vielleicht einmal einen Tag der offenen Tür nutzen, um sich die Anlage anzuschauen.
Gruppenbild der TeilnehmerInnen vor einem ausrangierten Müllgreifer.
8 Müllwagen können gleichzeitig ihren Inhalt in den Müllbunker entleeren.
Mitarbeiter des AEZ sortieren den Biomüll auf Fremdstoffe.
Der Greifer befördert den Müll aus dem Bunker in die Brennkammer.
Hier brennt der Müll bei 1000 Grad. Magneten holen noch Metall aus der Schlacke.
Rudi bedankt sich bei H. Wasserbauer für die Führung.
Text und Fotos: Michael Lammers